Rolle der Männer im Gleichstellungsprozess

„Role of men in gender equality“ lautet der Titel einer EU-weiten Studie, welche von L&R Sozialforschung in einem Konsortium mit Dissens (Deutschland, Berlin), INBAS (Belgien, Brüssel) und abz*austria (Österreich, Wien) umgesetzt wurde. Ziel der Studie war es, die EU-weit unterschiedliche Rolle von Männern im Gleichstellungsprozess zu klären: welche Rahmenbedingungen tragen dazu bei, dass sich Männer gleichstellungspolitisch engagieren und sich gleichstellungsorient verhalten?

Dazu sollten drei Bereiche erforscht werden:

  • die Rolle der Männer im Arbeitsprozess (Stichworte: Beteiligung von Männern in frauendominierten Berufsfeldern, Abkehr von der Vollzeit-Fokussierung, Unterstützung weiblicher Karrierewege)
  • die Rolle der Männer im Haushalts- und Reproduktionsbereich (Stichworte: gleiche Beteiligung im Haushalts- und Reproduktionsbereich, Möglichkeiten die Beteiligung von Männern an Betreuungsarbeiten zu erhöhen, positive Effekte auf Männer)
  • die Rolle der Männer im Bereich der Gleichstellungspolitik (Stichworte: Ansätze zur Förderung der Männerbeteiligung, Ressourcen für Frauen-/Gleichstellungs-/Männerprojekte, Motive von „Change Actors“ bzw. gleichstellungsresistenten Gruppen).

Namhafte europäische Männer- und GeschlecherforscherInnen bildeten das wissenschaftliche Kernteam, welches diese Themenbereich aufbereitete: Jeff Hearn (University of Linköping, Sweden, and Hanken School of Economics, Helsinki, Finland), Øystein Gullvåg Holter (Centre for Gender Research, University of Oslo), Majda Hrzeniak (Peace Institute, Ljubljana), Elli und Christian Scambor (Männerberatung Graz), Sophia Belghiti-Mahut (Université de Montpellier).

Zusätzlich gaben nationale ExpertInnen aller EU und EFTA Staaten einen Überblick über den Stand der Männerbeteiligung im jeweiligen Land und möglicher „Good-practice-Beispiele“. Erstmalig wurde europaweit erhoben, wo und vor allem wie es gelingt Männer für Gleichstellungsanliegen zu mobilisieren.

Aufgabe von L&R Sozialforschung war einerseits die Projektleitung sowie das Projektmangement dieser europaweiten Studie (gemeinsam mit Dissens, Berlin) sowie die EU-weite Datenaufbereitung, um im europäischen Vergleich sichtbar zu machen, wie die Gleichstellungssituation in den verschiedenen EU und EFTA Staaten aus Sicht der Männerbeteiligung einzustufen ist.

Begleitet wurde die wissenschaftliche Studie von drei Workshops und einer Abschlusskonferenz, die dazu beitragen sollten, durch die Diskussion der Ergebnisse mit PolitikerInnen, NGOs, Sozialpartnern, ExpertInnen praxisrelvante Empfehlungen abzuleiten, wie die Beteiligung der Männer bei Gleichstellungsagenden unterstützt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Themen: Arbeitsmarkt, EU-Programme, Frauen, Gender, xxSonstige Themen
Auftraggeber:innen: Europäische Kommission
Mitarbeiter:innen: Ferdinand Lechner, Nadja Bergmann
Status: beendet
von: 2010 bis: 2014

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