Machbarkeitsstudie einer Bauakademie in Albanien

Die Bautätigkeit in Albanien liegt sowohl historisch als auch bedingt durch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise noch hinter den Erwartungen zurück. Obwohl es in Albanien eine große Anzahl von Baufirmen gibt, haben nur wenige Unternehmen mehr als 200 MitarbeiterInnen. Die meisten Arbeitskräfte sind unqualifiziert oder angelernt. Auch die RückkehrerInnen aus Italien, Griechenland und anderen europäischen Staaten gehören zum Arbeitskräftepool der albanischen Bauwirtschaft. Unabhängig von der Art der Beschäftigung sind fehlende oder unzureichende Qualifizierungen der Betriebsbelegschaften eines der gravierendsten Probleme des Baugewerbes. Dies führte nicht nur in der Vergangenheit zu großen Schwierigkeiten, sondern behindert auch in der Gegenwart eine qualitativ akzeptable Bautätigkeit. Zudem verfügen die Baufirmen nicht über die Technologien für hochwertiges Bauen.

Trotz dieser Ausgangssituation, die letztlich auch in der Gegenwart eine Einschränkung der Bauqualität bewirkt, hat sich die Haltung eines Teils der albanischen Baufirmen geändert: Da die größeren und ertragreicheren Bauvorhaben mittlerweile häufig im Rahmen von Konsortien mit internationalen Partnern entstehen und hier europäische Mindeststandards gelten, ist das Interesse an Fachkräften beträchtlich gestiegen, weil diese bei Bewerbungen nachgewiesen werden müssen. Um in der stärker werdenden Konkurrenz bestehen zu können, müssen daher auch die Belegschaften entsprechend qualifiziert sein. Es besteht demnach ein Bedarf an einer Aus- und Weiterbildungsinstitution für das albanische Baugewerbe, welches von den maßgeblichen AkteurInnen auch explizit begrüßt wird.

Die Machbarkeitsstudie zur Bauakademie Albanien liefert hierzu detailliertes Wissen über die Möglichkeiten des Aufbaus einer derartigen Institution, an der österreichische, europäische und albanische Unternehmen im Rahmen eines Konsortiums beteiligt sein sollen.
L&R unterstützt dabei in Kooperation mit österreichischen sowie anderen europäischen bzw. internationalen Investoren, lokalen Baufirmen, den Sozialpartnern und den zuständigen öffentlichen Stellen den organisatorischen Aufbau der Bauakademie Albanien und führt Begleitmaßnahmen wie Workshops oder Konferenzen durch.

Themen: Arbeitsmarkt, Aus- und Weiterbildung, Entwicklungszusammenarbeit, Evaluationsstudien, Internationale Kooperationen, Soziales
Auftraggeber:innen: Austrian Development Agency (ADA)
Mitarbeiter:innen: Jürgen Grandits, Walter Reiter
Status: beendet
von: 2014 bis: 2015