Begleitstudie Wiener Jugendunterstützung

Ziel dieser Studie war die Begleitung des Projekts Wiener Jugendunterstützung durch wissenschaftliche Analysen. Der Schwerpunkt der umfassenden Datenanalyse lag auf einer detaillierten Untersuchung der Zielgruppe und der Teilgruppen.

Im Zentrum der Untersuchung steht die Gesamtgruppe der jungen AMS-Vorgemerkten und BMS-Beziehenden. Der Fokus wurde auf drei Altersgruppen gelegt:

  • Personen von 15 bis 17 Jahren
  • Personen von 18 bis 20 Jahren
  • Personen von 21 bis 24 Jahren.

Drei erwerbsnahe Teilgruppen wurden näher untersucht:

  • AMS-Vorgemerkte ohne BMS-Bezug,
  • AMS-Vorgemerkte mit BMS-Bezug / BMS-Beziehende mit AMS-Vormerkung,
  • erwerbsnahe BMS-Beziehende ohne AMS-Vormerkung.

Hinsichtlich der Untersuchungslogik – d.h. der Eingrenzung der beobachteten Teilgruppen – bewegt sich diese Studie im Spannungsfeld zweier Traditionen:

  • Im Bereich der BMS kommen häufig Betroffenheitslogiken zur Anwendung, zumeist auf Jahresbasis. Ein Vorteil dieses Ansatzes ist unbestreitbar die ressourcenschonende Vorgehensweise in der Analyse, ein Nachteil das Auseinanderdriften von Jahresbestandszahlen und Stichtagsbeständen bei Häufung von kurzfristigen Wechselprozessen.
  • Analysen mit AMS-Bezug oder im Umfeld der Sozialversicherungen selektieren dagegen häufig die Untersuchungspopulation auf Basis von fortlaufenden Monatsendstichtagen, welche wiederum in einem zweiten Schritt zu Jahresdurchschnittsergebnissen verdichtet werden. Diese Logik ist zweifelsohne rechenintensiver und vom Ergebnis her auch ein wenig abstrakter als die Jahresbetroffenheitslogik. Ein Vorteil ist allerdings, dass auch noch bei umfangreichen Wechselprozessen und Fragmentierungen ein Rückschluss auf den aktuellen (stichtagsbezogenen) Status Quo möglich ist. Im Rahmen dieser Studie erfolgt die Auswahl der Untersuchungsgruppen auf Basis der an zweiter Stelle beschriebenen Logik, dem zweistufigen Verfahren, welches letztlich Jahresdurchschnittsdaten generiert.

Folgende Fragestellungen wurden bearbeitet:

  • Wie groß ist der Umfang der drei zuvor beschriebenen Teilgruppen, welche Veränderungen erfuhr der Umfang im Zeitverlauf und welche Merkmale weisen die Teilgruppen auf?
  • Welche Typen bzw. Risikogruppen lassen sich für die drei untersuchten Teilgruppen und hier wiederum für die drei zuvor beschriebenen Altersgruppen herausarbeiten? Insbesondere wurde für die Teilgruppe der AMS-Vorgemerkten mit BMS-Bezug / BMS-Beziehenden mit AMS-Vormerkung der Grad und die Art der Überschneidung zwischen AMS-Vormerkung und BMS-Bezug im Sinne einer Typenbildung aufgearbeitet.
  • Im Sinne der dritten Teilgruppe wurde gefragt, wieviele Jugendliche zwar seitens der Sozialbehörde als erwerbsnahe eingeschätzt werden, aber keinen AMS-Meldestatus besitzen und wie die Merkmale dieser Gruppe auch im Zeitverlauf beschaffen sind.
  • Welche Unterstützungsangebote erhalten die Teilgruppen?
  • Weiters wurde eine Reihe von Merkmalen und Indikatoren in die Analysen zu den drei Teilgruppen, den Altersgruppen und den Typen/Risikogruppen aufgenommen.
Themen: Arbeitsmarkt, Atypische Arbeit und Berufe, Aus- und Weiterbildung, Evaluationsstudien, Frauen, Gender, Jugend, Soziales
Auftraggeber:innen: Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 24, Gesundheits- und Sozialplanung
Mitarbeiter:innen: Andreas Riesenfelder
Status: beendet
von: 2015 bis: 2016